Diss. Erlangen-Nürnberg; Erstgutachter: G. Buttler. - Als Reaktion auf das Versagen traditioneller arbeitsmarkt- und strukturpolitischer Instrumente, Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen, hat sich eine bunte Landschaft von Lokalprojekten herausgebildet, die dem Problem der Langzeitarbeitslosigkeit mit Beratungs-, Qualifizierungs- und Beschäftigungsangeboten begegnen. Auf der Basis einer schriftlichen Befragung untersucht die Autorin lokale Projekte für Langzeitarbeitslose in der Bundesrepublik und fragt nach Zielsetzung, Aktivitäten, TeilnehmerInnenstruktur, Finanzierung und Kooperationsformen auf lokaler Ebene. Abschließend werden Erfolgsfaktoren und Lösungsvorschläge für die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen erarbeitet. Die drei der empirischen Untersuchung vorangestellten Kapitel behandeln die Frage nach dem Erklärungswert gängiger Arbeitsmarkttheorien für Langzeitarbeitslosigkeit, beschreiben den Problemumfang in den EU-Mitgliedsländern und überprüfen die Leistungsfähigkeit von Konzepten der Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik. Im Ergebnis spricht sich die Autorin für eine verstärkte Unterstützung von Projekten auf lokaler Ebene aus, zumal sie u. a. "[n]eben quantifizierbaren Effekten im Hinblick auf den Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit [...] auch zu einem realistischeren Verständnis der Langzeitarbeitslosigkeit als gesellschaftliches Risiko mit individueller Ausprägungsstruktur beitragen [könnten]" (228).