Um über Strukturfragen der Gesellschaft jenseits konservativer und neoliberaler Ideologie im öffentlichen Diskurs Stellung zu beziehen und alternative Handlungsperspektiven aufzuzeigen, legt die o. g. Initiative nun die bisherigen Tagungsergebnisse vor. Dieses Heft ist das Ergebnis der Herbsttagung 1996; es thematisiert Arbeit und Demokratie. Die Referate, zumeist Resultate empirischer Forschungsprojekte, konzentrieren sich stark auf die Neuverteilung der Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung, Teilzeitarbeit, Überstundenabbau und Arbeitsumverteilung zwischen den Geschlechtern. Insgesamt kommt der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Demokratiegefährdung zu kurz. Dennoch bieten die Beiträge eine konstruktive Kritik und unorthodoxe Perspektiven an, wie gegen die Massenarbeitslosigkeit mit realistischen Lösungen anzugehen ist. Inhalt: Oskar Negt: Die Erosion sozialkritischen Denkens. Zur Umkehr der Dialektik von Allgemeinem und Besonderem (11-26); Claus Schäfer: Ceterum censeo: Die Arbeitszeit muß verkürzt, die "Lebenszeit" verlängert werden (27-36); Hermann Groß: Möglichkeiten und Voraussetzungen von Beschäftigungssicherung und -schaffung durch Überstundenabbau (37-46); Mechtild Jansen: Neubewertung und Neuverteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zwischen den Geschlechtern (47-63); Birgit Pfau-Effinger: Teilzeitarbeit und Geschlechter-Arrangements in Europa (64-81); Peter Grottian: Die Arbeitslosigkeit halbieren mit einem Arbeitsmarkt von unten und einer Jugendrevolte? (82-94); Karsten Reinecke: Arbeitszeitverkürzung und die Folgen für die familiale Lebensführung: Die "Volkswagen-Woche" als Modell einer besseren Vereinbarung von Beruf und Familie? (95-113); Helmut Schauer: Arbeitszeitpolitik und das Ende der Bescheidenheit (114-125); Jürgen Seifert: Über die Gefährdung der Demokratie (126-138).