Regionale Politik kann einen entscheidenden Beitrag zur makroökonomischen Entwicklung der Europäischen Union leisten. Da die Bedingungen für ein robustes Wachstum auf regionaler Ebene sehr unterschiedlich sind, besteht ein Bedarf nach expliziten Kriterien zur Bewertung regionaler Entwicklungsdynamiken. Die vorliegende Sammlung von Arbeitspapieren stammt aus der Feder von Politik- und Wirtschaftswissenschaftlern, die neben ihrem akademischen Interesse an regionalen Entwicklungen alle auf praktische Berufserfahrung in den Institutionen der Europäischen Union zurückgreifen können. Die Autoren wollen einen Beitrag zur Entwicklung von Paradigmen für den regionalen Wettbewerb in der Europäischen Union leisten. Hierfür wird das Verhältnis zwischen „top-down“-agierenden europäischen Institutionen und regional verorteten „bottom-up“-agierenden Akteuren austariert und im Rahmen des Lissabon-Prozesses diskutiert. Marjorie Jouen stellt endogene lokale Entwicklungen ausländischen Investitionsstrategien gegenüber. Andreas Weida untersucht die Schwierigkeiten regionaler ökonomischer Entwicklung unter den Vorgaben des Vertrags von Lissabon. Wie diese von regionalen Institutionen umgesetzt werden, prüft Silke Tönshoff, und Bernard Chane-Kune analysiert den Einfluss dezentraler lokaler Kooperationen auf die Konzepte der Europäischen Union zur Regionalförderung. Fehlende Synergien auf dem Gebiet der Steuergesetzgebung haben unabhängig vom jeweiligen wirtschaftspolitischen Ansatz negative Folgen für alle Mitgliedsländer der Europäischen Union. Weida prognostiziert deshalb die Rückkehr dieses Themas auf die Agenda der Politik.