Angesichts von Massenarbeitslosigkeit, steigender Armut und Verelendung im reichen Deutschland wird in diesem Sammelband versucht, Alternativen zur Kapitalherrschaft aufzuzeigen. Die Forderung einiger Politiker nach mehr Eigenverantwortung liefert nach Meinung der Herausgeber der "Ungleichmacherei" ein Alibi. Deshalb wollen sie kollektive Produktions- und Organisationsformen aufzeigen, die auf einen Ausgleich von Lasten und Risiken und eine gerechte Verteilung hinwirken (11). Das Buch geht aus einem Kongreß hervor, der im Februar 1997 in Potsdam stattfand. Dieser war von der Bürgerinitiative für Sozialismus, dem Europäischen Bürgerforum und dem Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Potsdam konzipiert worden. Inhalt: I. Alte Ideen - noch aktuell?: Oskar Negt: Es ist notwendig, die politische Organisationsphantasie auf kollektive Alternativen zu richten (15-25); Michael Buckmüller: Die Perspektive sozialer Utopien - Ein historischer Blick nach vorn (26-49); Hans See: Können wir Menschen gleichberechtigt zusammenarbeiten oder brauchen wir Chefs und Eigentümer? - Erfahrungen der Glashütte Süßmuth GmbH (50-72); Doris Meißner: Zur bleibenden Aktualität des Genossenschaftsgedankens (73-79). II. Ökonomie der Arbeit: Micha Brumlik: Für eine politische Ökonomie der Arbeit (80-90); Robert Kurz: Was tun, wenn die Lohnarbeit ausgeht? (91-101); Karl Birkhölzer: Für eine Soziale Ökonomie - Der Dritte Sektor als Ausweg aus Armut und Arbeitslosigkeit (102-106); Horst Schmitthenner: Gemeinnützige und gemeinwirtschaftliche Arbeit im Sektor öffentlich geförderter Beschäftigung - Sechs Thesen (107-112); Andrea Weinert: Soziale Betriebe in Niedersachsen (113-115); Rudolf Quitte: Pilotprojekt Recycling von Elektroschrott - Wie ein Sozialer Betrieb entstand und endete (116-124). III. Genossenschaftliche Ökonomie: Jost W. Kramer: Produktivgenossenschaften - geschichtliche Entwicklung, rechtliche Grenzen und Möglichkeiten (125-138); Klaus Böhme: LPG - Was ist daraus geworden? (139-146); Günther Lorenz: Das EU-Projekt: "Ökonomische Gemeinwesenentwicklung und soziale Unternehmen" (147-152); Dietrich Haensch: Soziale Dienstleistungs-Kooperativen in Italien (153-174). IV. Eigenverantwortung, Zusammenarbeit, Vernetzung: Friedrich Heckmann: Gemeinschaftsfähigkeit und Eigennutz (175-184); Ursel Becher: Gemeinsames Obdach und gemeinsames Leben (185-191); Karin Schröder: Nicht Gegen-Wirtschaft, sondern für anderes Wirtschaften - Das "netz" und seine Erfahrungen (192-197); Ursula Sladek: Moderne ökologische Energieversorgung - Das Beispiel der Stadt Schönau/Schwarzwald (198-203); Kooperative Longo maï - Mecklenburg: Lieber Unordnung als Ungerechtigkeit! (204-206); Europäisches Bürgerforum: Ein Netzwerk von Bürgerinnen und Bürgern aus Ost- und Westeuropa (207-211); Jürgen Holzapfel: Es ist an der Zeit, aus den Ecken und Inselchen unserer "Alternativen Wirtschaft" herauszutreten (212-213); Potsdamer Erklärung (215-217).