Kann ein Buddhist in einer marktwirtschaftlichen Ordnung gemäß seiner Weltanschauung leben? Die Autorin geht dieser Frage anhand des institutionenökonomischen Ansatzes nach und vergleicht Buddhismus und Marktwirtschaft miteinander. Dabei zeigt sich, dass beides zumindest auf den ersten Blick gar nicht so weit auseinander liegt. In der Marktwirtschaft wie im Buddhismus stehe das Individuum mit seinen Entscheidungen und Handlungen im Mittelpunkt, so König, in beiden gelte das Eigentum des Einzelnen. Deutliche Unterschiede ergeben sich dann aber in den Zielen. König beschreibt den Buddhismus im Rückgriff auf verschiedene Lehrer als ein Lehr- und Gedankengefüge, das in seiner abstrakten Ethik alle Bereiche des Lebens umfasse. Materieller Wohlstand könne zwar durchaus ein erstrebenswertes Ziel sein, aber nur, wenn es dem spirituellen Ziel der Erleuchtung untergeordnet sei. Dies bedeute, dass auch das eigene Wirtschaften niemals egoistischen Motiven untergeordnet werden dürfe, sondern anderen bzw. dem Gemeinwohl zu dienen habe. Der ökonomischen Lehre vom freien Markt dagegen, der die Autorin einen Rang als Ideologie einräumt, fehle eine eigene Ethik. Allerdings habe ein Buddhist die Möglichkeit, im institutionellen Rahmen der Marktwirtschaft nach eigenen Ansichten zu wirtschaften. Buddhismus und Marktwirtschaft bildeten also keinesfalls einen Gegensatz, im Gegenteil: Die Autorin bezeichnet das Konzept der sozialen Marktwirtschaft sogar als die Wirtschaftsform, die sich am besten mit einer buddhistischen Weltanschauung vereinbaren lasse.