/ 21.06.2013
Peter Jansen / Otmar Seul (Hrsg.)
Das erweiterte Europa: Arbeitnehmerbeteiligung an der Entscheidungsfindung im Unternehmen/L'Europe élargie: la participation des salariés aux décisions dans l'entreprise. Traditionen im Westen, Innovationen im Osten?/Traditions à l'Ouest, innovations à l'Est?
Bern u. a.: Peter Lang 2009 (Travaux Interdisciplinaires et Plurilingues en Langues Etrangères Appliquées 11); XIV, 438 S.; 67,90 €; ISBN 978-3-03911-669-0Die Länder Mittel- und Osteuropas haben sich im Laufe ihres Transformationsprozesses auf die Herstellung von Markt und Wettbewerb konzentriert, der Aufbau von sozialen Sicherungssystemen, Sozialpartnerschaften und die Mitwirkung von Arbeitnehmern in Unternehmen standen im Hintergrund. Aber auch in den westeuropäischen Ländern ist die Beteiligung von Arbeitnehmern an Entscheidungen des Betriebes unterschiedlich realisiert. Sie reicht von einem bloßen Anhörungsrecht der Beschäftigten bis hin zu einer Beteiligung der Arbeitnehmer an Unternehmensentscheidungen oder sogar am Unternehmensgewinn, was aus europäischer Perspektive zu sozialen Ungerechtigkeiten und Ungleichbehandlungen nationaler Arbeitnehmer führt. Daher bemüht sich die EU, arbeitsrechtliche Mindeststandards abzusichern. Mit der Richtlinie 2002/14/EG hat sie einen verbindlichen Mindeststandard zur Arbeitnehmerbeteiligung in der EU geschaffen. gibt Unterrichtungs- und Anhörungsrechte für einen Großteil der europäischen Arbeitnehmer vor. Führt dies zum Transfer eines bestimmten europäischen Modells der Arbeitnehmerbeteiligung an betrieblichen Entscheidungsprozessen? Diese Frage wurde während eines deutsch-französischen Kolloquiums mit dem Titel „Droits et pratiques de la participation des salariés aux décisions dans l’entreprise dans les pays de l’Union européenne élargie“ im November 2004 an der Universität Paris X-Nanterre von Arbeitsrechtlern, Sozialwissenschaftlern sowie von Vertretern von Unternehmerverbänden und Gewerkschaften erörtert. Ein einheitliches europäisches Modell sei nicht zu erkennen, lautet eines der Ergebnisse. Die Auseinandersetzung über die Harmonisierung von Arbeitnehmerrechten sei weiterhin durch konkurrierende nationale Traditionen geprägt – festzustellen sei nur, dass der Trend in Richtung rein gewerkschaftlicher Interessenvertretungen gehe.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.4 | 3.5 | 2.331 | 2.61 | 2.22
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Peter Jansen / Otmar Seul (Hrsg.): Das erweiterte Europa: Arbeitnehmerbeteiligung an der Entscheidungsfindung im Unternehmen/L'Europe élargie: la participation des salariés aux décisions dans l'entreprise. Bern u. a.: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/31106-das-erweiterte-europa-arbeitnehmerbeteiligung-an-der-entscheidungsfindung-im-unternehmenleurope-largie-la-participation-des-salaris-aux-dcisions-dans-lentreprise_36984, veröffentlicht am 01.12.2009.
Buch-Nr.: 36984
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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